Was im Oktober 2022 als sehr erfolgreiches CHOR-Projekt des Evangelischen Kirchenchors begann, mündete am Sonntag, den 27. November 2022, in einem besinnlichen Konzert mit Musik zum Advent.
Zahlreiche Besucher waren der Einladung des Evangelischen Kirchenchors Holzgerlingen gefolgt und hatten sich am Sonntagabend Zeit genommen, innezuhalten und sich musikalisch auf die Adventszeit einstimmen zu lassen.
Einen fulminanten Auftakt des Konzerts bildete die sechsstimmige Motette „Machet die Tore weit“ von Andreas Hammerschmidt und nahm die Zuhörer mit hinein in das Thema des Abends. Der Text aus
Psalm 24 möchte uns die Botschaft vermitteln, dass wir, unabhängig von allen Äußerlichkeiten und Verpackungen, die für uns die Adventszeit ausmachen, Großes für uns, für unser Umfeld, ja für die ganze Welt erwarten dürfen. Wir haben Zukunft, egal wie unsere Gegenwart auch aussehen mag.
Auch Pfarrer Maisenbacher griff das Thema in seiner Ansprache noch einmal auf und begrüßte die Konzertbesucher herzlich.
Weiter standen auf dem von Chorleiter Martin Frieß so ansprechend zusammengestellten Konzertprogramm der vierstrophige Advents-Hymnus „Wann, Herr, wann wirst du geboren“ des walisischen Komponisten Robert Jones.
Mit dem Choral „Wie soll ich Dich empfangen“ von Johann Crüger und dem Lied „O komm, o komm, du Morgenstern“ von Johannes Matthias Michel wurden die Besucherinnen und Besucher durch gemeinsames Singen mit dem Chor, begleitet von Orgel und Streichorchester aktiv in die bevorstehende Zeit der Stille und Einkehr mithineingenommen.
„Hosianna dem Sohne David! Gelobet sei, der da kommt in dem Namen des Herrn!“
intonierte der Chor die gleichnamige Kantate zum 1. Advent von Georg Philipp Telemann. Souverän und feinfühlig begleitet wurde der Chor dabei von einem 5-köpfigen Streicherensemble. Stimmsicher und bewegend auch die beiden Solisten, Johanna Pommranz – Sopran und Bernhardt Schmidt-Brücken – Bass, die die Solopartien in dem 6-sätzigen Musikstück zu Gehör brachten.
Einen besonderen Hörgenuss erwartete die Konzertbesucher mit der Arie „Rejoice“ aus dem Oratorium „Messias“ von Georg Friedrich Händel. Mit ihrer klaren und zugleich warmen Stimme interpretierte Johanna Pommranz einfühlsam die Vertonung des Bibelabschnitts aus Sacharia 9,9-10 „Erwach‘ zu Liedern der Wonne, frohlocke du Tochter Zion, ….dein König kommt zu dir.“
Zu den barocken Hits der klassischen Musik zählt das Adagio g-Moll für Streicher und Orgel von Tomaso Albinoni. Das überwiegend getragene, fast schon schwermütige Musikstück wurde von den Musikern wunderbar in Szene gesetzt.
Die drei Bearbeitungen des Bach-Chorals „Nun komm, der Heiden Heiland“ für Orgel (BWV 659 à 2 Clav. e Pedale, BWV 660 Trio à due Bassi e Canto Fermo und BWV 661 In Organo pleno), klangvoll dargeboten vom Organisten Thomas Schäfer-Winter, leiteten über zum großen Finale.
Der von Martin Luther verfasste Choraltext und die Botschaft dahinter wurden von Johann Sebastian Bach in der Kantate „Nun komm der Heiden Heiland“ eindrücklich und virtuos zum Ausdruck gebracht. Alle am Konzert Beteiligten waren in das Musikstück eingebunden. Berührend auch die, durch die Solisten in den Recitativen und Arien, musikalisch umgesetzten Texte. Den Abschluss der Musik zum Advent bildete der Schlusschoral der Kantate „Amen, amen! Komm, du schöne Freudenkrone, bleib nicht lange. Deiner wart ich mit Verlangen!“
Der lange anhaltende Schlussapplaus brachte auch die Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck, nach langer, coronabedingter Pause wieder gemeinsam musizieren und das Ergebnis intensiver, engagierter Probenarbeit spüren und live erleben zu dürfen.
Herzlichen Dank an unsere Zuhörer, die diesen Abend durch ihren Applaus und ihre Spende auch für uns zu einem ganz besonderen Erlebnis und dem Highlight unseres Chorjahres haben werden lassen.